Vettels Erbe und die Zukunft bei Aston Martin

Nach dem Karriereende von Sebastian Vettel stellt sein ehemaliges Team die Weichen für die Zukunft und präsentiert einen neuen Reservepiloten. Diese Entscheidung könnte auch die Pläne von Nico Hülkenberg beeinflussen. Während das Team in eine neue Ära startet, lohnt sich ein Blick zurück auf den Beginn von Vettels außergewöhnlicher Karriere.

Neuer Reservepilot für Aston Martin

Das Formel-1-Team Aston Martin hat eine überraschende Neuverpflichtung für die kommende Saison bekannt gegeben. Stoffel Vandoorne wird neuer Ersatzfahrer des Rennstalls. Der 30-jährige Belgier, der sich in diesem Jahr zum Formel-E-Weltmeister krönte, ergänzt damit den Brasilianer Felipe Drugovich als zweiten Reservepiloten. Vandoorne wird parallel zu seinem Engagement bei Aston Martin auch in der nächsten Saison für das Team DS Penske in der Formel E an den Start gehen.

Hülkenbergs Zukunft bleibt ungewiss

Die Stammcockpits bei Aston Martin sind nach dem Rücktritt von Sebastian Vettel für die kommende Saison mit Lance Stroll und dem zweifachen Weltmeister Fernando Alonso besetzt. Was die Zukunft des bisherigen Ersatzfahrers Nico Hülkenberg betrifft, wurden vom Team vorerst keine Informationen veröffentlicht. Der Deutsche hatte in der vergangenen Saison seinen Landsmann Vettel bei den Rennen in Bahrain und Dschidda vertreten. Mit der Verpflichtung Vandoornes scheint Aston Martin jedenfalls für einen möglichen Abgang Hülkenbergs vorzusorgen. Gerüchten zufolge konkurriert Hülkenberg mit Mick Schumacher um das zweite Stammcockpit beim US-Rennstall Haas.

Ein Rückblick: Vettels historischer Sieg in Monza 2008

Während das Team nun die Ära nach dem vierfachen Weltmeister einläutet, erinnert man sich an den Moment, der Vettels kometenhaften Aufstieg begründete. Bei seinem erst 22. Rennen, dem Großen Preis von Italien 2008, lieferte Vettel im strömenden Regen eine meisterhafte Leistung ab. In seinem ersten vollen Jahr in der Königsklasse triumphierte er für das damalige Toro-Rosso-Team mit einem Vorsprung von über 12 Sekunden auf Heikki Kovalainen und 20 Sekunden auf Robert Kubica.

Rekorde, die Geschichte schrieben

An jenem Wochenende in Monza brach Vettel gleich mehrere Rekorde. Mit nur 21 Jahren und 72 Tagen sicherte er sich im Qualifying die Pole-Position und wurde damit zum jüngsten Fahrer, dem dies je gelang. Er unterbot den bisherigen Rekord von Fernando Alonso. Bei extrem nassen Bedingungen war Vettel eine Klasse für sich und distanzierte den Zweitplatzierten um fast eine Zehntelsekunde, während er seinem zukünftigen Teamkollegen Mark Webber mehr als eine halbe Sekunde abnahm. Nur einen Tag später, mit 21 Jahren und 73 Tagen, krönte er seine Leistung und wurde zum jüngsten Grand-Prix-Sieger der Formel-1-Geschichte.

Ein Sieg für die Geschichtsbücher

Vettels Sieg war nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein historischer Moment für viele andere. Er war der erste deutsche Fahrer seit seinem Idol Michael Schumacher, der 2006 in China gewonnen hatte, der wieder ganz oben auf dem Podium stand. Für das Team Toro Rosso, das aus dem langjährigen Nachzüglerteam Minardi hervorgegangen war, war es der allererste Sieg in der Formel 1. Besonders bemerkenswert: Damit gelang dem Junior-Team ein Sieg, noch bevor das Mutterteam Red Bull Racing einen Grand Prix für sich entscheiden konnte. Diese Tatsache unterstreicht, wie außergewöhnlich Vettels Fahrt in Monza tatsächlich war – ein früher Beweis für das Talent, das ihn zu vier Weltmeistertiteln führen sollte.