Timberwolves und Knicks vor dem Halbfinaleinzug: Schlüsselspiele bringen Vorentscheidungen

Die Minnesota Timberwolves haben in der Nacht auf Dienstag die Golden State Warriors mit 117:110 besiegt und damit in der Halbfinalserie der Western Conference auf 3:1 gestellt. Bereits zuvor konnten die New York Knicks ein weiteres Comeback feiern und gewannen mit 121:113 gegen die Boston Celtics. Auch sie führen nun mit 3:1 in der Serie.

Golden State lag zur Halbzeit noch in Führung, doch im dritten Viertel drehten die Timberwolves das Spiel vollständig. Aus einem knappen Rückstand wurde eine komfortable 20-Punkte-Führung – maßgeblich dank Anthony Edwards und Julius Randle, die gemeinsam 61 Punkte, neun Rebounds und acht Assists verbuchten.

Für die Warriors war es bereits die dritte Niederlage in Folge – erneut ohne Superstar Steph Curry, der sich in Spiel 1 eine Oberschenkelverletzung zuzog. Ein Sieg hätte ein garantiertes sechstes Spiel am Sonntag in San Francisco bedeutet, womöglich mit Rückkehr von Curry. Nun stehen die Kalifornier am Mittwoch in Spiel 5 in Minneapolis unter Zugzwang – ein weiteres Ausrutschen bedeutet das Saisonende.

Auch die Knicks mussten gegen die Celtics einen Rückstand aufholen: Mitte des dritten Viertels lagen sie mit 14 Punkten zurück, doch kämpften sich entschlossen zurück.

Für Boston kam es doppelt bitter: Jayson Tatum verletzte sich in der Schlussphase ohne gegnerische Einwirkung am Bein. Beim Versuch, sich für einen Cut freizulaufen, ging Tatum schmerzverzerrt zu Boden und wurde gestützt in die Kabine gebracht – er konnte nicht mehr auftreten. Später zeigte ihn die ESPN-Übertragung im Rollstuhl. Celtics-Coach Joe Mazzulla bestätigte, dass Tatum am Dienstag eine MRT-Untersuchung bevorsteht.

Die Knicks, die bereits in Spiel 1 und 2 Rückstände von 20 Punkten wettgemacht hatten, gingen erstmals mit einer Führung ins Schlussviertel. In einem intensiven Finish übernahm Clutch Player of the Year Jalen Brunson das Kommando und traf zwei wichtige Würfe in Serie – die Knicks führten 109:104 und gaben den Vorsprung nicht mehr aus der Hand.

Brunson war mit 39 Punkten der überragende Mann. Mikal Bridges und Karl-Anthony Towns steuerten jeweils 23 Zähler bei, OG Anunoby kam auf 20 Punkte. Bei den Celtics erzielte Tatum trotz seiner Verletzung starke 42 Punkte, Derrick White kam auf 23 und Jaylen Brown auf 20.

Golden States Defensive wankt ohne Curry

Nach Currys Ausfall richtete Warriors-Coach Steve Kerr den Fokus auf die Defensive, als er gefragt wurde, ob sein Team ohne den Starspieler in der Serie bestehen könne.

„Wir glauben, dass wir die beste Defense der Liga haben“, so Kerr. „Das haben wir in den letzten Monaten bewiesen.“

In Spiel 3 hielt das Konzept noch einigermaßen, Golden State blieb bis zum Schluss in Schlagdistanz. Doch ohne offensive Durchschlagskraft verlor das Team zunehmend an Kontrolle. In Spiel 4 fanden die Timberwolves immer besser ihren Rhythmus – mit 27, 31 und 39 Punkten in den ersten drei Vierteln konnten sie die Verteidigung der Warriors zunehmend aushebeln. Deren Defensivspieler, zwar kämpferisch, aber körperlich unterlegen, schienen sich mit dem nahenden Saisonende abzufinden.

Golden State liegt nun mit 1:3 zurück und muss mit nur einem Tag Pause erneut nach Minneapolis reisen – vermutlich weiterhin ohne Curry. Dessen 13 Minuten und ebenso viele Punkte in dieser Serie bleiben bislang der einzige Lichtblick. Beim Stand von 30:20 verließ er das Feld – seither tut sich sein Team schwer, überhaupt die 100-Punkte-Marke zu knacken. In den ersten drei Partien blieb man darunter, und auch am Montag wurde diese Schwelle nur in der Schlussphase knapp überschritten.