Hertha feiert ersten Heimsieg – Schalke stürzt tiefer in die Krise

Nach der bitteren Niederlage gegen Hertha BSC rutscht der FC Schalke 04 auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga ab. Die Berliner hingegen dürfen sich über einen wichtigen Befreiungsschlag freuen.
Trotz des Trainerwechsels bleibt Schalke 04 weiterhin in der Krise. Im ersten Spiel unter Interimstrainer Matthias Kreutzer unterlagen die Königsblauen am Sonntag im Berliner Olympiastadion mit 1:2. Die Partie gegen ebenfalls abstiegsbedrohte Herthaner war ein echtes Kellerduell – mit dem besseren Ende für die Hauptstädter.
Schwolow-Patzer bringt Hertha in Führung
Der Spielverlauf begann zunächst vielversprechend für Schalke. Bereits in der 17. Minute zappelte der Ball im Netz der Berliner. Doch der Treffer von Bülter wurde wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nach VAR-Überprüfung aberkannt. Nur fünf Minuten später jubelten die Schalker erneut – doch auch dieses Tor zählte nicht. Simon Terodde hatte zuvor seinen Gegenspieler Lukebakio gefoult.
Nach der Pause nahm die Partie eine Wendung. In der 49. Minute brachte Lucas Tousart die Herthaner mit einem harmlosen Schuss aus der Distanz in Führung. Der Ball rutschte dem von Hertha ausgeliehenen Schalke-Keeper Alexander Schwolow unglücklich durch – ein grober Fehler, der Hertha auf die Siegerstraße brachte.
Mollets Ausgleich hält nur kurz
Die Schlussphase im Olympiastadion entwickelte sich zu einem echten Drama vor knapp 60.000 Zuschauern. In der 85. Minute gelang dem eingewechselten Florent Mollet nach Vorlage von Sebastian Polter der umjubelte Ausgleich für Schalke. Doch die Freude währte nicht lange: Nur drei Minuten später erzielte Wilfried Kanga mit seinem ersten Saisontor das 2:1 für Hertha – der entscheidende Treffer der Partie.
Verunsicherung bei Schalke, Erleichterung bei Hertha
Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Marius Bülter enttäuscht, aber kämpferisch. „Es war insgesamt eine Leistung, auf der wir aufbauen können“, sagte der Offensivspieler im Interview. Dennoch sei es „extrem bitter“, gerade gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren.
Hertha hingegen konnte mit dem ersten Heimsieg der Saison durchatmen. Trainer Sandro Schwarz wirkte erleichtert: „Wir sind sehr glücklich, dass wir so einen dreckigen Sieg einfahren konnten.“ Mit nun elf Punkten steht die Alte Dame nach dem elften Spieltag auf Rang 13 der Tabelle – ein kleiner, aber wichtiger Schritt aus der Abstiegszone.
Kreutzer bleibt kämpferisch
Trotz der Niederlage versuchte Schalkes Interimstrainer Kreutzer, Zuversicht zu verbreiten. „Wir sind als Aufsteiger in die Bundesliga gekommen, und jedem war klar, was uns erwartet“, erklärte er. „Hertha gewinnt heute mit Glück. Es waren zwei unglückliche Aktionen. Wir hätten einen Punkt mitnehmen müssen.“ Er betonte jedoch, dass seine Mannschaft auf der Leistung aufbauen könne und „da wieder rauskommt“.
Die Lage in Gelsenkirchen bleibt dennoch prekär. Mit nur sechs Punkten steht Schalke nun am Tabellenende – und der Druck steigt.